Griechische lehnwörter im deutschen

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Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Hierzu gehören viele Wörter, die mit der Silbe "al-" beginnen, wie "Alkohol", "Algebra" oder "Almanach". Arabismen nennt man die Wörter im Deutschen, die aus dem Arabischen entlehnt wurden. Die deutschen Begriffe setze ich als bekannt voraus.

  1. Akademie (Lehranstalt)
  2. Anatomie (Lehre vom Körperbau)
  3. Anekdote (kurze, oft witzige Erzählung)
  4. Astronomie (Lehre von den Sternen)
  5. Bibliothek (Sammlung von Büchern)
  6. Biologie (Lehre des Lebens)
  7. Chronik (zeitliche Aufzeichnung)
  8. Demokratie (Herrschaft des Volkes)
  9. Dialektik (Kunst des Gesprächs/der Argumentation)
  10. Drama (Handlung, Bühnenstück)
  11. Ekstase (übermäßige Begeisterung)
  12. Energie (Arbeitsvermögen)
  13. Epos (längeres erzählendes Gedicht)
  14. Ethik (Lehre vom sittlichen Verhalten)
  15. Grammatik (Lehre von der Struktur einer Sprache)
  16. Harmonie (Einklang, Übereinstimmung)
  17. Heros (Held, Vorbild)
  18. Kosmetik (Schönheitspflege)
  19. Kritik (Beurteilung)
  20. Logik (Lehre vom schlüssigen Denken)
  21. Mathematik (Lehre von der Quantität und den Strukturen)
  22. Metropole (Hauptstadt)
  23. Mythos (Sage, Legende)
  24. Ozean (großes Meer)
  25. Pädagogik (Erziehungskunst)
  26. Panik (plötzliche, extreme Angst)
  27. Philosophie (Liebe zur Weisheit)
  28. Phobie (übersteigerte Angst oder Abneigung gegen bestimmte Dinge, Situationen oder Lebewesen.

    Diese aus dem Griechischen stammenden Perlen haben sich geschickt in unseren Wortschatz eingeschlichen und bereichern ihn mit Nuancen und Farben. Sogar alltägliche Begriffe wie "Fenster", "Schule" oder "Kreuz" sind Neuerwerbungen. Sie sind so fest im deutschen Wortschatz verankert, dass ihre Herkunft nicht mehr sofort erkennbar ist.

    Auch die Musik ist ohne den Einfluss griechischer Fremdwörter nicht denkbar. Besonders beliebt ist das Studium der Philosophie. Weil Deutsch, Griechisch und Latein zur selben Sprachfamilie gehören, liegen Gemeinsamkeiten in den Wortstämmen vor. Diese Wörter bezeichnen oft Güter, die die Mauren als arabische Eroberer Spaniens in Europa bekannt gemacht haben.

    Auf Latein heißen diese Ausdrücke "fenestra" und "schola". In der Antike umfasste „mousike“ nicht nur Musik im modernen Sinne, sondern auch andere Künste.)

  29. Narkose (künstlich herbeigeführter Tiefschlaf zu medizinischen Zwecken; von „narkosis“ (Erstarrung, Betäubung)).
  30. Nekropole (großer, alter Friedhof, wörtlich „Stadt der Toten“; von „nekros“ (tot) und „polis“ (Stadt)).
  31. Neologie (Wortneuschöpfung; von „neos“ (neu) und „logos“ (Wort), bezieht sich auf die Bildung neuer Wörter oder Ausdrücke).
  32. Nostalgie (Sehnsucht nach Vergangenem; von „nostos“ (Heimkehr) und „algos“ (Schmerz)).
  33. Ode (feierliches Gedicht; von „aoidē“ (Gesang, Lied)).
  34. Ökonomie (Wirtschaft; von „oikos“ (Haus) und „nomos“ (Gesetz, Regel), die Verwaltung des Haushalts, woraus sich später der Begriff Ökonomie entwickelte).
  35. Oligarchie (Herrschaft Weniger; von „oligos“ (wenig) und „arche“ (Herrschaft)).
  36. Olympiade (Zeitraum zwischen den Olympischen Spielen; von „Olympiade“, abgeleitet von „Olympia“, dem Ort in Griechenland, wo die antiken Olympischen Spiele stattfanden).
  37. Onomatopoesie (Lautmalerei, Wortbildung, die einen Klang nachahmt; von „onoma“ (Name) und „poiein“ (machen)).
  38. Orthografie (Rechtschreibung; von „orthos“ (richtig) und „graphein“ (schreiben)).
  39. Pädagogik (Wissenschaft von der Bildung und Erziehung; von „pais“ (Kind) und „agogos“ (Führer)).
  40. Pandemie (weltweite Epidemie; von „pan“ (alles)
  41. Panegyrik (Lobrede; von „pan“ (alles) und „agyris“ (Versammlung), bezeichnet eine formelle und oft überschwängliche Rede oder Schrift, die jemanden oder etwas lobt).
  42. Phalanx (Schlachtreihe; von „phalanx“, bezeichnet eine militärische Formation in der antiken griechischen Kriegsführung).
  43. Philanthrop (Menschenfreund; von „philos“ (liebend) und „anthropos“ (Mensch), bezeichnet jemanden, der sich für das Wohl anderer Menschen einsetzt).
  44. Pneumatik (Lehre vom Geist; von „pneuma“ (Atem, Geist), bezieht sich auf Systeme oder Philosophien, die sich mit dem Geistigen oder Übernatürlichen befassen).
  45. Polytheismus (Glaube an viele Götter; von „polys“ (viele) und „theos“ (Gott), bezeichnet eine religiöse Überzeugung oder Praxis, die die Existenz mehrerer Götter annimmt).
  46. Pragmatik (Lehre von der praktischen Anwendung von Sprache; von „pragma“ (Handlung, Sache)).
  47. Praxis (Handlung, Anwendung; von „praxis“ (Handlung, Tat), bezieht sich auf die Ausübung oder Anwendung einer Theorie oder Fähigkeit).
  48. Problematik (Gesamtheit der Probleme; von „problema“ (Aufgabe, Frage)).
  49. Programm (geplanter Ablauf; von „programma“ (öffentliche Bekanntmachung, Vorschrift)).
  50. Prolog (Vorwort, Einleitung; von „pro“ (vor) und „logos“ (Wort, Rede)).
  51. Psychologie (Wissenschaft von der Seele, vom Verhalten und Erleben; von „psyche“ (Seele) und „logos“ (Lehre)).
  52. Rhetorik (Kunst der Rede; von „rhetor“ (Redner)).
  53. Sarkasmus (beißender Spott; von „sarkasmos“ (das Zerfleischen, beißender Spott)).
  54. Satire (kunstvolle Form der Gesellschaftskritik; von „satira“, einer Verschmelzung aus „satura“ (Fruchtschale, mit verschiedenen Inhalten gefüllt) und „satyr“ (Satyrspiel)).
  55. Sklerose (Verhärtung von Gewebe oder Organen; von „skleros“ (hart)).
  56. Sophisterei (scheinlogische Argumentation; von „sophistes“ (Weisheitslehrer, hier im Sinne von betrügerischem Lehrer)).
  57. Strategie (Planung und Führung von größeren Vorhaben; von „strategos“ (Heerführer)).
  58. Symbiose (Zusammenleben; von „syn“ (zusammen) und „bios“ (Leben), bezeichnet eine enge und oft langfristige Interaktion zwischen zwei verschiedenen biologischen Arten).
  59. Symmetrie (Gleichmaß, harmonische Proportion; von „symmetria“ (Ebenmaß)).
  60. Symposium (wissenschaftliche Tagung; von „symposion“ (Trinkgelage, hier im Sinne von Zusammenkunft)).
  61. Synagoge (Versammlung; von „syn“ (zusammen) und „ago“ (führen, bringen), bezeichnet das jüdische Gotteshaus oder die Gemeindeversammlung).
  62. Synthese (Verbindung, Vereinigung zu einem neuen Ganzen; von „synthesis“ (Zusammenstellung)).
  63. Syntax (Lehre vom Satzbau; von „syn“ (zusammen) und „taxis“ (Anordnung)).
  64. Telepathie (Gedankenübertragung; von „tele“ (fern) und „pathos“ (Empfindung)).
  65. Theater (Ort für Schauspiele; von „theatron“ (Schauplatz)).
  66. Theologie (Gotteslehre; von „theos“ (Gott) und „logos“ (Lehre)).
  67. Therapie (Behandlung von Krankheiten; von „therapeia“ (Dienst, Pflege)).
  68. Thesis (wissenschaftliche Behauptung; von „thesis“ (Aufstellung, Behauptung)).
  69. Topografie (Beschreibung von Orten und Landschaften; von „topos“ (Ort) und „graphein“ (schreiben)).
  70. Tragödie (dramatisches Werk mit unglücklichem Ausgang; von „tragos“ (Ziegenbock) und „oide“ (Gesang, hier im Sinne von Lied des Bockes, was auf die Opferung eines Bockes bei Dionysosfesten hinweist)).
  71. Utopie (Idealbild einer perfekten Gesellschaft; von „ou“ (nicht) und „topos“ (Ort)).
  72. Xenophobie (Fremdenfeindlichkeit; von „xenos“ (fremd) und „phobos“ (Furcht)).
  73. Zynismus (schonungslose Offenheit, die als verletzend empfunden werden kann; von „kynismos“, abgeleitet von „kynos“ (Hund), im Sinne einer Lebensweise, die gesellschaftliche Konventionen missachtet).

Übrigens, auch Oxymoron und Pleonasmus sind Gräzismen.

Werkstattbericht

Das Beitragsbild generierte die KI DALL-E via Bing, was darin abgebildet ist, existiert in der realen Welt nicht.

Was verloren ging, ging nie ganz, die Sprache bewahrt es für uns. In der modernen Psychologie wird es verwendet, um eine irrationale Angst vor bestimmten Dingen oder Situationen zu beschreiben, die oft so intensiv ist, dass sie das tägliche Leben beeinträchtigen kann. Einige Redewendungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Gräzismen — Gräzismen sind Wörter, die aus dem Griechischen, meist aus dem Altgriechischen entlehnt wurden.

    Wenn von einem schwer lösbaren Problem die Rede ist, heißt es oft: "Das ist die Krux bei der Sache!" Von der ursprünglichen Bedeutung "Kreuz" erhält der Ausdruck hier eine metaphorische Nebenbedeutung.

  • Sie sind tief in der deutschen Sprache verwurzelt und kommen in völlig unterschiedlichen Bereichen vor.

    Ihre Vielzahl überrascht oft, wir haben den Griechen einiges zu verdanken.

    Hier ist eine Auswahl, die allerlei Aspekte der deutschen Sprache und Kultur abdeckt, von der Wissenschaft über die Technik bis hin zur Alltagssprache. Viele Begriffe wurden über das Rotwelsche übernommen, das selbst jiddische Ausdrücke integriert hat, aber oft in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutscher Wörter aus dem Arabischen — Die deutsche Sprache hat über das Lateinische, Italienische und Französische vor allem im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit viele Ausdrücke aus dem Arabischen entlehnt („Arabismen“).

    Und dann gibt es noch diese faszinierenden, bildungssprachlichen Neologismen, die auf Basis griechischer Wörter oder Wortteile in unserem Deutschen geschaffen wurden. Häufig sind diese Abkürzungen oder Akronyme der Namen der Gründer, voriger Gesellschaften oder des Unternehmensziels. Lateinische Wendungen sind ihrerseits oft aus dem Altgriechischen übersetzt und… …   Deutsch Wikipedia

  • Hast Du gewusst, dass unsere geliebte deutsche Sprache geradezu durchzogen ist von spannenden Wörtern aus dem Griechischen?

    Dieses griechische Wort besteht aus den Bestandteilen "theos" für "Gott" und der Vorsilbe "a" als Verneinung. Jetzt ansehen

    Liste bedeutender Gräzismen

    Alphabetisch sortiert mit Herleitung.

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